Gedenkveranstaltung 26.01.2023 | 19:30-21:30 Uhr

Gedenkveranstaltung anlässlich des Holocaustgedenktages 2023
unter dem Titel
„dem (über)leben zuhören – 2023 im Spiegel der Shoah“

Donnerstag, 26. Januar 2023, 19:30 – 21:30 Uhr
im Großen Saal des Jüdischen Gemeindehauses Fasanenstraße
Fasanenstraße 79-80
10623 Berlin

Zu Beginn des Jahres 2023 lässt sich feststellen, dass viele Menschen mit Sorge und wachsender Unsicherheit die diversen politischen, ökonomischen und gesellschaftlichen Entwicklungen in Deutschland aber auch rund um den Globus betrachten. Es sind inzwischen mehrere Krisen, mit denen wir parallel umgehen müssen. Schon immer war in Krisensituationen eine Zunahme des Antisemitismus wahrzunehmen. Das betrifft unsere jüdischen Mitmenschen ganz praktisch. Deshalb ist es gerade jetzt um so wichtiger, unsere Ohren nicht zu verschließen und den Überlebenden, ihrer Geschichte und auch dem (jüdischen) Leben heute zuzuhören – damit wir dann vereint unsere Stimme gegen die verschiedenen Äußerungsformen des Antisemitismus erheben können.

Der Hauptvortrag des Abends wird wie üblich von einem Holocaustüberlebenden gehalten, dieses Mal von Dr. Alexej Heistver, gefolgt von einer kurzen Gedenkzeremonie.

Bild © Dr. Alexej Heistver

Dr. Alexej Heistver ist Historiker und selbst auch Überlebender der Shoah. Er wurde 1941 in Kaunas (Litauen) geboren, verbrachte seine Kindheit im dortigen Ghetto, das 1943 zum KZ umgewandelt wurde. Früh wurde er von seinen Eltern getrennt, wurde Opfer grausamer medizinischer Experimente und überlebte, weil ihn eine Putzfrau hinausschmuggeln konnte – kurz vor der Vernichtung des Ghettos, die seinen sicheren Tod bedeutet hätte. Nach einer Zeit im Kinderheim von Kaunas wurde er adoptiert und wuchs in der Sowjetunion auf. Erst nach deren Zerfall konnte er mit den Nachforschungen zu seiner Herkunft beginnen und Informationen über seine leiblichen Eltern sammeln, an die er selbst keine Erinnerungen hat. Heute leitet er den Verein “Phönix aus der Asche e.V.”, der Holocaust-Überlebenden aus der ehemaligen Sowjetunion, von denen viele in Armut leben, eine Stimme gibt.

Weitere Impulsgeberinnen und Impulsgeber:

  • Gesandter-Botschaftsrat Yaki Lopez, Botschaft des Staates Israel in Deutschland
  • Frank Müller-Rosentritt, Bundestagsabgeordneter
  • Anna Staroselski, Präsidentin der Jüdischen Studierendenunion Deutschland und Vizepräsidentin Deutsch-Israelische Gesellschaft e.V.
  • Frank Heinrich, Vorstand Deutsche Evangelische Allianz e.V.
  • Dr. Ana Hoffmeister, Unternehmensberaterin und gebürtige Iranerin

Das Veranstaltungsprogramm wird musikalisch von Marco Michalzik begleitet. Auch dieses Jahr wird es die Möglichkeit geben, der Veranstaltung über einen Live-Stream auf YouTube zu folgen.

Bild © Marco Michalzik

Eine Anmeldung ist für die Teilnahme vor Ort aufgrund der Sicherheitsvorkehrungen erforderlich. Bitte planen Sie für die Sicherheitskontrollen etwas zusätzliche Zeit ein.