Aus Anlass des 60. Jahrestages der Befreiung des KZ Auschwitz organisierte ein „überkonfessioneller und überparteilicher Zusammenschluss engagierter Münchner Bürger“ (Einladungstext) eine öffentliche Gedenkveranstaltung am 27. Januar 2005 im Sophiensaal in München. Diese Bürgerinitiative unter der Leitung von Harald Eckert nannte sich mit Bezug auf den Holocaustgedenktag „Initiative 27. Januar“. Ihre Zielsetzung war die Verbindung des Gedenkens mit dem aktuellen Eintreten gegen jegliche Formen des Antisemitismus. So wurde als Hauptprogrammpunkt der Gedenkveranstaltung die Filmdokumentation „Wider das Vergessen“ gezeigt.
Der Schirmherr dieser Veranstaltung, der Bayerische Landtagspräsident Alois Glück, betonte in seinem Grußwort auch die besondere Verbundenheit der Initiative 27. Januar mit Israel: „Nicht nur die Aufarbeitung der Vergangenheit, sondern auch die Nähe und Freundschaft mit Israel sind Ihnen wichtige Anliegen. Dazu wünsche ich Ihnen weiterhin bei Ihrem Engagement viel Erfolg.“
Die Gedenkveranstaltung im Januar 2005 war der Ausgangspunkt für weitere jährliche Gedenkveranstaltungen, die von der Initiative 27. Januar in München aus Anlass des Holocaustgedenktages organisiert wurden und zu denen weiterhin jeweils mehrere hundert Besucher kamen. 2006 konnte die Gedenkveranstaltung erstmals im Senatssaal im Bayerischen Landtag stattfinden, die Schirmherrschaft übernahm weiterhin Landtagspräsident Alois Glück und nach dem Ende seiner Amtszeit dann 2009 Landtagspräsidentin Barbara Stamm, die zuvor als Vizepräsidentin des Landtags bereits bei früheren Gedenkveranstaltungen zu Gast war. Weitere Ehrengäste der Gedenkveranstaltungen waren u.a. die Präsidentin der Israelitischen Kultusgemeinde München und Oberbayern und Präsidentin des Zentralrats der Juden in Deutschland, Dr. h.c. Charlotte Knobloch, sowie Repräsentanten der Kirchen.
Inhaltlich standen bei den Gedenkveranstaltungen weiterhin aktuelle Themen im Mittelpunkt, die in den Grußworten, Reden und Podiumsgesprächen eingehender behandelt wurden: die Bedrohung Israels durch den Iran, die Medienberichterstattung über den Nahostkonflikt und die Situation bedürftiger Holocaustüberlebender in Israel. Zusätzlich zu den Gedenkveranstaltungen zum 27. Januar fand aus Anlass des 70. Jahrestages der Reichspogromnacht am 9. November 2008 eine Veranstaltung in der Alten Messe in München statt.
Der Rahmen der Gedenkveranstaltungen wurde von Musikensembles – meist mit Schülerinnen und Schülern – gestaltet, im Anschluss an die Veranstaltungen gab es dann noch kleine Empfänge mit der Möglichkeit für Begegnungen und Gespräche der Gäste.