Grußwort des 1. Vorsitzenden
Liebe Freunde und Unterstützer der „Initiative 27. Januar“,
mit diesem Newsletter grüßen wir zur Sommerpause aus Berlin und geben einige Einblicke in unsere Arbeit in den vergangenen Wochen und Monaten. Außerdem enthält dieser Newsletter Hinweise auf zahlreiche anstehende Veranstaltungen und Aktivitäten, die wir als Initiative 27. Januar entweder selbst ausrichten oder an denen wir beteiligt sind.
Wie wichtig das Engagement gegen Antisemitismus ist und bleibt, zeigt der diese Woche veröffentlichte Jahresbericht für 2022 des Bundesverband RIAS e.V., der die Zahlen antisemitisch motivierter Vorfälle dokumentiert. Das bewegt uns, uns weiterhin für den Kampf gegen Antisemitismus einzusetzen. Vielen Dank für alle großartige Unterstützung unserer Arbeit! Herzliche Grüße im Namen des Vorstands und des Berliner Büroteams der Initiative 27. JanuarIhr
Juni 2023
AKTUELLE VERANSTALTUNGEN
Politik-Briefing: Bestandsaufnahme zur Sommerpause – Israelbezogener Antisemitismus
- vor Ort in unseren Räumlichkeiten in der Behrenstraße 73, 10117 Berlin – mit anschließendem Austausch und kleinem Imbiss, mit vorheriger Anmeldung per E-Mail
- auf Zoom, mit vorheriger Registrierung
- auf Instagram auf unserem i27jan-Kanal
Begrüßung / Einführung:Initiative 27. Januar e.V. Frank Heinrich, Vorstand der Evangelischen Allianz in Deutschland e.V.
Matthias Böhning, Erster Vorsitzender der
Einladung zur Ausstellung von „Artists for Holocaust Survivors“
Die von Jörn Lange initiierte internationale Künstler-Kooperative „Artists for Holocaust Survivors“ will mit ihren Kunstwerken Herzen von Holocaustüberlebenden berühren. Drei Mal hat die Initiative allein dieses Jahr schon in Israel ausgestellt – nun ist es erstmals möglich, einige der Kunstwerke hier in Deutschland zu sehen. In Deutschland steht die Ausstellung jedem offen, in Israel sind die Ausstellungen eigens für Holocaustüberlebende konzipiert.
Ganz gemäß des Bibelverses in Jesaja 61,3 sollen sie „Schönheit für Asche“ erhalten. So dürfen sie das Kunstwerk, das sie persönlich besonders angesprochen hat, mit nach Hause nehmen. Oft ensteht so ein heilsamer Raum des Austausches und Erinnerns. Jörn Lange hat uns letzte Woche in unserem Berliner Büro besucht. Er hat uns in die Enstehungsgeschichte des Projekts mit hineingenommen, Auslöser dafür war sein Besuch in Auschwitz zum 70. Jahrestag der Lagerbefreiung, wo sich ihm die Worte aus Jesaja 61,3 ins Herz brannten. Er hat uns viele berührende Geschichten erzählt. Es handelt sich bei den Kunstwerken nämlich um prophetische Kunst, und so kam es beispielsweise dazu, dass eine Holocaustüberlebende wie angewurzelt vor einem Bild stehen blieb, das eine große Hand zeigte, in der ein kleiner Junge saß. Unter Tränen fragte sie nach, woher der Künstler denn wisse, wie ihr Bruder aussah, den sie im Holocaust verloren hatte. Es war das erste Mal seit langem, dass sie von ihm sprach. Das Bild nahm sie selbstverständlich mit nach Hause. Wir freuen uns sehr, dieses Projekt zu unterstützen. Wir laden alle Interessierten herzlich nach Köln-Mülheim in den Kulturbunker (Berliner Str. 20, 51063 Köln-Mülheim) ein. Die Ausstellung ist dort vom 5. bis zum 7. Juli 2023 zu sehen. Ganz besonders herzliche Einladung auch zur Vernissage am 5. 7. 2023 um 19:00 Uhr. Unser erster Vorsitzender, Matthias Böhning, wird ein Grußwort sprechen. Wir würden uns freuen, einige von euch dort kennenzulernen.
AUS DEN ARBEITSBEREICHEN
Holocaust-Gedenken
Vorankündung: Gedenkveranstaltung 2024 in Berlin
Der Termin steht fest: Am 30. Januar 2024 findet wieder die jährliche Gedenkveranstaltung zum Anlass des Holocaustgedenktages in Berlin statt. Wir freuen uns sehr, wieder bei der jüdischen Gemeinde zu Gast sein zu dürfen.Stolpersteine können hierzu beispielsweise eine erste Informationsquelle sein. Weitere Details folgen nach der Sommerpause.
Im Herbst starten wir dann in Vorbereitung eine Aktion, an der sich jeder in Deutschland beteiligen kann: Wir wollen diesmal aus der schieren Masse der Holocaustopfer, die aufgrund der riesigen Zahl so schwer zu fassen ist, einzelne Personen herausgreifen und beim Namen nennen. Dazu laden wir jeden ein, den Namen eines einzelnen Holocaustüberlebenden – aus der eigenen Straße, Nachbarschaft, aus dem Wohnort oder der Region einzusenden. Die bekannten
Antisemitismus-Bekämpfung
Initiative 27. Januar unterwegs
Wir sind fest davon überzeugt, dass gerade beim Thema Antisemitismus eine wirkliche Veränderung nur dann geschehen kann, wenn Viele an einem Strang ziehen. So freut es uns sehr, dass wir in einem Netzwerk aktiv sein können und uns dort beteiligen können, wo Gutes entsteht.
So sind wir dieses Jahr auf mehreren Veranstaltung mit dabei und laden herzlich dazu ein:Allianzkonferenz 2023: „Vollmächtig“
Vom 26.-30. Juli 2023 findet in Bad Blankenburg/Thüringen die diesjährige Allianzkonferenz der Evangelischen Allianz in Deutschland e.V. statt. In diesem Jahr steht sie unter dem Thema „Vollmächtig“. Wir sind als Initiative 27. Januar vor Ort, informieren mit einem Stand über den Arbeitskreis „Israel-Judentum-Nahost“ und gestalten das Programm der Allianzkonferenz mit. Unser Erster Vorsitzender Matthias Böhning bietet zusammen mit Ruth-Andrea Möller, der Vorsitzenden des Arbeitskreises, einen Workshop zum Thema „Vollmachtsfaktor Israel“ am Samstagnachmittag, 29. Juli, an. Weitere Informationen sind im Infoflyer zur Allianzkonferenz 2023 erhältlich.
Antisemitismuskongress 2023: „Antisemitismus heute“
Warum die Juden? Was sind die Beweggründe? Ist der antisemitische Trend zu stoppen? Das sind die Fragen, die dem Antisemitismus-Kongress gestellt sind, der im Gästehaus Schönblick in Schwäbisch Gmünd/Baden-Württemberg vom 24. bis 26. September 2023 stattfindet. Referentinnen und Referenten aus verschiedenen religiösen und gesellschaftlichen Bereichen fokussieren die Wurzeln und Erscheinungsformen der Diskriminierung von Juden sowie des Staates Israel. Sie suchen nach Perspektiven, diesem letzthin gesamtgesellschaftlichen Problem entgegenzuwirken.Workshop zum Thema „Antisemitismus definieren – Alternativen und politische Implikationen“ an. Zudem werden wir Stimmen von Referenten und Teilnehmenden zu aktuellen Erscheinungsformen von Antisemitismus sowie zu Möglichkeiten des Engagements gegen Antisemitismus in einer Videoreihe aufbereiten und zum Teil live vom Kongress senden. Weitere Informationen finden sich im Veranstaltungs-Flyer oder auf der Website des Gästehauses Schönblick. Bis zum 28. Juli 2023 kann man übrigens noch vom Frühbucherrabatt profitieren.
Als Initiative 27. Januar gestalten wir das Programm mit – unter anderem ist unsere Beirätin Anna Staroselski, die Sprecherin der Werteinitiative e.V., eine der Hauptreferenten. Unser erster Vorsitzender Matthias Böhning bietet am Montagnachmittag einen
Vorankündigung: Nationale Gebetskonferenz 2023
Wir werden auch bei der nationalen Gebetskonferenz des Christlichen Forums für Israel e.V. am 27. und 28. Oktober 2023 in Nürnberg mit am Start sein. Weitere Infos folgen.
Zwei Tage Berlin – Einladung im September
Israel-Solidarität
Arbeitskreis „Israel – Judentum – Nahost“ in Bad Blankenburg
Vom 24.-25. Mai 2023 traf sich der Arbeitskreis „Israel – Judentum – Nahost“ der Evangelischen Allianz in Deutschland e.V. (EAD) im Allianzhaus im thüringischen Bad Blankenburg zu seiner jährlichen Klausur. Die Initiative 27. Januar ist Gründungsmitglied des Arbeitskreises, zudem leitet unser Erster Vorsitzender Matthias Böhning die Arbeitsgruppen „Politik & Antisemitismus“ sowie „Kommunikation“. Diskutiert wurden unter anderem konkrete Maßnahmen zur Dokumentation und Aufarbeitung der Geschichte der evangelikalen Bewegung in der Zeit des Nationalsozialismus sowie die redaktionelle Überarbeitung des EAD-Grundlagentextes „Zum Verhältnis von Christen und Juden“ aus dem Jahr 1999. Zudem wurde ausführlich mit dem ehemaligen Wittenberger Pfarrer Alexander Garth über die kontroverse Judensau an der Südfassade der Stadtkirche Lutherstadt Wittenberg gesprochen.
NEUIGKEITEN AUS DEM BERLINER BÜRO
RIAS-Jahresbericht „Antisemitische Vorfälle in Deutschland 2022“
Diese Woche hat der Bundesverband der Recherche- und Informationsstellen Antisemitismus (RIAS) in Berlin seinen Jahresbericht „Antisemitische Vorfälle in Deutschland 2022“ vorgestellt.Daraus geht hervor, dass die Gesamtzahl der antisemitisch motivierten Vorfälle in Deutschland mit 2.480 Fällen im vergangenen Jahr zwar leicht zurückgegangen ist, dass gleichzeitig aber so viele Fälle extremer Gewalt wie nie zuvor registriert wurden. Insgesamt wurden durch RIAS für das vergangene Jahr 2.480 Einzelfälle dokumentiert, nach 2.738 im Jahr davor. 53% der erfassten Vorfälle sind laut RIAS keinem politischen Hintergrund klar zuzuordnen. Ein rechtsextremer Hintergrund lag laut dem Bericht bei 13% der Fälle vor. Den vollständigen RIAS-Jahresbericht lesen: „Antisemitische Vorfälle in Deutschland 2022“
Empfang der israelischen und aserbaidschanischen Botschaft: „Jüdisches Leben in Aserbaidschan“
Letzte Woche nahm unsere Büroleiterin Dorothea Kirschner an einem besonderen Abend in der Synagoge in der Pestalozzistraße teil: Hier wurde die seit Jahrhunderten friedliche Koexistenz jüdischer und muslimischer Menschen in Aserbaidschan gefeiert. Der israelische Botschafter Ron Prosor und sein aserbaidschanischer Counterpart Nasimi Aghayev betonten, wie wichtig Respekt und Toleranz für das Zusammenleben sind und drückten gegenseitige Wertschätzung aus.
Ein Diskussions-Panel mit zwei aserbaidschanischen Rabbis und einem jüdischen Parlamentsmitglied aus Aserbaidschan – und eine Fotoausstellung eröffneten Perspektiven, wie das Leben der sogenannten Bergjuden im Land aussieht. Musikalisch umrahmt wurde die Veranstaltung vom Chor der jüdischen Gemeinde und der aserbaidschanischen Violinistin Farida Ratimova.