Grußwort vom

1. Vorsitzenden

Liebe Freunde und Unterstützer der „Aktion Würde und Versöhnung“!
 
Ich möchte Ihnen an dieser Stelle einmal mehr danken für Ihre Verbundenheit mit und für Ihr Interesse an dem humanitären Arbeitszweig der Initiative 27. Januar – der „Aktion Würde und Versöhnung“. Ein ganz besonderer Dank gilt all denen, die diese deutsch-israelische Zusammenarbeit zu Gunsten bedürftiger Holocaustüberlebender in den letzten Monaten finanziell unterstützt haben.
 
Es gibt in Israel immer noch deutlich über 100.000 Holocaustüberlebende. Etwa ein Viertel von ihnen leben, trotz zunehmendem Engagement von der Regierung Israels und humanitären Organisationen, wie der unseren, nach wie vor an oder unter der Armutsgrenze und brauchen dringend Unterstützung von außen. Unsere israelischen Partner engagieren sich nach wie vor intensiv für diese kostbaren alten Menschen, die in ihrer Kindheit so viel Leid und Not erlebt haben – und nun im Alter wieder in Not sind.
 
Im bleibender Verbundenheit in diesem Herzensanliegen verbleibe ich,


Ihr Harald Eckert

Harald Eckert

1. Vorsitzender, Initiative 27. Januar e.V.

Holocaust-Überlebende und Opferfamilien erhalten Reparationen in Millionenhöhe aus Frankreich

Ein Vierteljahrhundert nach dem Ende des Holocaust erhalten nun einige Überlebende, deren Familien sowie die Hinterbliebenen von Opfern Reparationszahlungen aus Frankreich. Damit erkennt die französische Regierung ihre damalige Rolle bei der Deportation in Nazi-Vernichtungslager mit Hilfe von französischen Zügen an.

Laut dem ehemaligen US-Botschafter Stuart Eizenstat, dem Experten des US-Außenministeriums in Fragen der Holocaust-Ära, der bei der Aushandlung des Abkommens mitgeholfen hat, erhalten 49 Menschen, die den Holocaust überlebt haben, rund 400.000 US-Dollar pro Person. Weiterhin erhalten 32 Ehepartner von verstorbenen Deportierten bis zu 100.000 US-Dollar, abhängig davon, wie lange ihr Ehepartner gelebt hatte. Erben und Hinterbliebene von Deportierten oder deren Ehepartner erhalten ebenfalls Zahlungen. Das Geld ist die zweite und letzte Runde von Zahlungen in Höhe von insgesamt 60 Millionen US-Dollar, die Frankreich im Anschluss an eine Vereinbarung aus dem Jahr 2014 als Gegenleistung für Empfänger, die ihr Klagerecht entsprechend aufgaben, bereitgestellt hatte.

Das Holocaust-Deportationsanspruchsprogramm des US-Außenministeriums wurde mit der Bearbeitung von Anträgen und der Aufteilung der Mittel speziell für nicht-französische Opfer beauftragt, die damals aus Frankreich über das staatliche Eisenbahnsystem S.N.C.F. deportiert wurden. Diese Gruppe hatte bislang keinen Anspruch auf Entschädigung aufgrund früherer Vereinbarungen und Vergleiche. „Diese Leute wurden weitgehend ignoriert“, so Eizenstat.

Leo Bretholz, der 1942 aus einem französischen Zug mit Fahrziel Auschwitz geflohen war, trug dazu bei. Nach seiner Übersiedlung in den US-Bundesstaat Maryland drängte er Frankreich dazu, Reparationen zu zahlen. Der in Wien geborene Mann starb im Jahr 2014 im Alter von 93 Jahren. Laut Eizenstat erhalten seine Erben im Rahmen der Vereinbarung rund 400.000 US-Dollar. Insgesamt wurden laut Eizenstat rund 900 Personen für das Programm genehmigt.

„Es geht um Gerechtigkeit und um ein Gefühl der Anerkennung“, sagt Greg Schneider, stellvertretender Vorsitzender der Konferenz für jüdische materielle Ansprüche gegen Deutschland. Und für einige der Überlebenden bieten die Fonds auch eine finanzielle Lebensader. Studien zeigen, dass viele Überlebende des Holocausts aus vielfältigen Gründen an oder unterhalb der Armutsgrenze leben. „Es gibt keinerlei vererbtes Vermögen“, sagt Schneider im Hinblick auf Überlebende, deren Familienvermögen im Holocaust gestohlen wurde. Ältere Überlebende können zudem nicht auf weitere Familienkreise bauen, die Unterstützung leisten, wenn sie krank werden, da ein Großteil der Familien häufig im Holocaust ausgelöscht wurde.

Das Abkommen unterstreicht auch die Rolle, die Frankreich und die Vichy-Regierung bei der Vernichtung der Juden gespielt haben. „Die im Eigentum der Regierung stehenden Eisenbahnen waren an der Mordmaschinerie beteiligt“, so Schneider. Im Jahr 2011 entschuldigte sich Frankreichs nationales Eisenbahnsystem S.N.C.F. offiziell dafür, bei der Deportation von Tausenden von Juden in Konzentrationslager mitgeholfen zu haben.

Im Holocaust wurden auch Millionen von Nichtjuden ins Visier genommen, darunter Widerstandskämpfer, Homosexuelle und Behinderte. Entsprechend erhalten auch Nichtjuden Zahlungen. Mehrere kanadische Piloten, die im Kampf um Frankreich abgeschossen wurden, wurden von der Vichy-Regierung oder den Nazis festgenommen und deportiert „und wir konnten Zahlungen an sie oder ihre Angehörigen leisten“, so Eizenstat.

Das Geld ist der letzte Betrag, der im Rahmen der Vereinbarung zu zahlen war. Etwa die Hälfte war bereits 2016 an Hinterbliebene und Familien gezahlt worden. „Damit ist die letzte Seite dieses Kapitels geschlossen“, sagt Eizenstat.

Quelle: https://www.npr.org/2019/02/07/692376994/holocaust-survivors-and-victims-families-receive-millions-in-reparations-from-fr?t=1551422863773

Übersetzung und Aufbereitung von Matthias Böhning, Koordinator Aktion Würde und Versöhnung 

AWV-Kommunikation verändert sich

Die Aktion Würde und Versöhnung (AWV) ist eine Projektpartnerschaft zur Unterstützung bedürftiger Holocaustüberlebender in Israel zwischen drei israelischen Hilfs- und Sozialwerken (Keren Hayesod, Hadassah, Helping Hand Coalition) und der Initiative 27. Januar e.V. auf deutscher Seite. Zum 1. Juli 2012 ins Leben gerufen, stellte sie bereits bei Gründung einen innovativen Typus eines deutsch-israelischen Kooperationsprojektes dar und leistete auf der Basis von Freundschaft und gegenseitigem Vertrauen seitdem enorm viel.

Viele von Ihnen kennen und schätzen unsere Arbeit. Wir bedanken uns an dieser Stelle noch einmal ganz herzlich bei Ihnen für Ihre Begleitung und Unterstützung – teilweise bereits über mehrere Jahre. Auch weiterhin ist die AWV aktiv und unterstützt Partnerprojekte vor Ort in Israel.

Wir wollen Ihnen jedoch mitteilen, dass in der aktuellen Phase sowie im derzeitigen Gesamtzusammenhang der Arbeit der Initiative 27. Januar e.V. aufgrund begrenzter Kapazitäten die Kommunikationsarbeit der AWV zurückgefahren werden muss. Dies betrifft insbesondere die AWV-Newsletter, die es zunächst in dieser Form nicht mehr geben wird. Dennoch erhalten Sie mindestens einmal jährlich einen Überblick über unsere Arbeit im Jahresrückblick der Initiative 27. Januar e.V., der als Dezember-Ausgabe dieser Newsletter-Reihe versendet wird. Darin enthalten sind künftig neben dem AWV-Update zum zurückliegenden Jahr auch Updates der anderen Arbeitsbereiche der Initiative 27. Januar e.V.

Weiterhin können Sie sich jederzeit über unsere Website (www.wuerde-und-versoehnung.de) über die Arbeit der Aktion Würde und Versöhnung informieren. Und selbstverständlich werden wir auch weiterhin auf unseren Veranstaltungen über die AWV sprechen und ggf. Neuigkeiten berichten.

Tätigkeitsbericht 2018

In der Vereinsarbeit verlangt das Finanzamt von uns, wie von jedem anderen gemeinnützigen Verein, Tätigkeitsberichte, um den zweckgemäßen Umgang mit den gemeinnützigen Geldern nachvollziehen zu können. Jahr für Jahr haben wir diese Berichte geschrieben und sie lediglich als bürokratische Fleißarbeit betrachtet. Bei unserer letzten Jahreshauptversammlung im März diesen Jahres kam dann plötzlich der zugegebenermaßen sehr naheliegende Gedanke auf, dass solch ein Tätigkeitsbericht ja nicht nur für das Finanzamt, sondern auch für Sie, liebe Unterstützer und Spender unserer Arbeit, von großem Interesse sein könnte. Schließlich sind es ja die Früchte und Erträge Ihrer Spenden! Gesagt getan, deshalb freuen wir uns, Ihnen hier den ersten, etwas aufpolierten Tätigkeitsbericht unserer Arbeit im vergangenen Jahr zukommen lassen zu können. Wir wollen ab sofort gerne eine gute, alljährliche Tradition daraus werden lassen, um Ihnen einen Einblick darein zu ermöglichen, was wir dank Ihrer Unterstützung leisten und gemeinsam erreichen konnten. An dieser Stelle noch einmal unser ganz herzliches Dankeschön für alle Hilfe und Spenden im vergangenen Jahr, wir durften tolle Fortschritte erleben! Doch sehen Sie selbst!