Mit zwei gut besuchten und würdigen Gedenkveranstaltungen leistete die Initiative 27. Januar e.V. anlässlich des diesjährigen Holocaust-Gedenktages ihren Beitrag dazu, die Erinnerung an die Schrecken des Holocaust wachzuhalten und daraus konkrete Gestaltungsimpulse für die Gegenwart und Zukunft der deutsch-israelischen Beziehungen abzuleiten. Die Veranstaltungen in Berlin und München standen unter dem Titel „Vom Gedenken zur Kooperation | Die deutsch-israelischen Beziehungen – eine generationsübergreifende Aufgabe“.

In Berlin nahmen am 24. Januar in den Räumlichkeiten der Jüdischen Gemeinde, in der Neuen Synagoge, in der Oranienburger Straße über 200 Besucher, davon gut ein Drittel Schüler des Berliner Bertha-von-Suttner-Gymnasiums, am Gedenken und Erinnern teil. Die Schirmherrschaft hatte die ehemalige Bundestagspräsidentin Frau Prof. Dr. Rita Süßmuth übernommen. Gitta Connemann, die stellvertretende Vorsitzende der CDU/CSU-Fraktion im Deutschen Bundestag und Vizepräsidentin der Deutsch-Israelischen Gesellschaft, sowie Rogel Rachman, Gesandter Botschaftsrat und Leiter der Öffentlichkeitsarbeit der Israelischen Botschaft in Berlin, trugen Grußworte vor und bekräftigten die Richtigkeit und Wichtigkeit einer solchen Gedenkveranstaltung in bewegten Zeiten, wie diesen im Herzen der bundesdeutschen Hauptstadt. Beide sind inzwischen mehrjährige Begleiter der Arbeit der Initiative 27. Januar e.V. und drückten mit ihren herzlichen Worten ihre Dankbarkeit für einen zivilgesellschaftlich-politischen bzw. zivilgesellschaftlich-diplomatischen Schulterschluss des Engagements für die gleiche Sache aus. Als Ehrengäste konnten in Berlin zudem eine Gruppe von Holocaust-Überlebenden unter der Leitung von Assia Gorban, Volker Beck, Mitglied des Deutschen Bundestages und Vorsitzender der Deutsch-Israelischen Parlamentariergruppe, sowie Joram Oppenheimer, Delegierter von Keren Hayesod, begrüßt werden.

Als Hauptredner des Abends führte Pavel Hoffmann, Überlebender der Schoa, Mitglied von Child Survivors Deutschland und der Theresienstadt-Initiative, den Besuchern in Worten und Bildern einige seiner frühen Lebensstationen (u.a. Deportation nach Theresienstadt, Befreiung und Evakuierung in die Schweiz) eindrücklich vor Augen. Mit Blick auf die Gegenwart warb er eindrücklich für ein Anerkennen der besonderen Bedeutung des israelischen Staates für das jüdische Volk und wies auf die heutzutage wiederaufflammenden, gefährlichen antiisraelischen/antisemitischen Tendenzen in Politik, Medien und Gesellschaft hin.
Diesen Impuls aufnehmend erläuterte Josias Terschüren, Direktor für Öffentlichkeitsarbeit der Initiative 27. Januar e.V., mit Bezug auf eine Rede von Rabbi Lord Jonathan Sacks, dem ehemaligen Oberrabbiner der United Hebrew Congregations of the Commonwealth vor dem europäischen Parlament, dass der heutige Antisemitismus sich nicht mehr in erster Linie gegen die jüdische Religion oder Rasse richte, sondern sich in einem ausgeprägten Hass gegen den jüdischen Staat, bzw. als schwächere Vorform in einer überzogenen Israel-Kritik, äußere.

Mit einigen abschließenden Gedanken wies Harald Eckert, 1. Vorsitzender der Initiative 27. Januar e.V., vor diesem Hintergrund auf die Wichtigkeit einer anhaltenden deutsch-israelischen Freundschaft und das nachhaltig starke israelsolidarische Engagement in der deutschen Politik, den deutschen Eliten und den deutschen Kirchen hin. Insbesondere sei die junge Generation gefragt ihre Formen und Wege zur Stärkung der solidarischen und freundschaftlichen deutsch-israelischen Beziehungen zu finden und zu einem starken Engagement wachsen zu lassen. Hier komme dem Untertitel der Gedenkveranstaltung „Die deutsch-israelischen Beziehungen – eine generationsübergreifende Aufgabe“ eine besondere Bedeutung und Wichtigkeit zu.