Grußwort vom 1. Vorsitzenden

Sehr geehrte Damen und Herren!
Liebe Freunde und Unterstützer der Initiative 27. Januar!

 
Für uns begann das Jahr, wie eigentlich jedes Jahr, mit den beiden Gedenkveranstaltungen zum Holocaustgedenktag am 27. Januar – unserem Namensgeber!
 
Die beiden Veranstaltungen in Berlin und in München waren wieder würdige und bewegende Abende. Ich bin so dankbar für die Holocaustüberlebenden, die an diesem Abend vor Ort waren und besonders für diejenigen, die aktiv mitgewirkt haben! Was für eine Kostbarkeit und Ehre, dass uns diese Menschen an ihrem Schicksal teilhaben lassen! Das Miteinander von Juden und Nichtjuden, besonders von Zeitzeugen, hat eine besondere Kraft. Gerade in unserer heutigen Zeit, in der sich der Antisemitismus und die Relativierung des Holocaust in vielen Ebenen der Gesellschaft derart ausbreiten. Möge diese Partnerschaft in den nächsten, in den letzten Jahren noch auf einen positiven, wirkungsvollen Höhepunkt zustreben! Dies gilt insbesondere dann, wenn die junge Generation mit involviert ist. Und dies war in diesem Jahr auch mehr denn je zuvor der Fall. Das macht Hoffnung und Mut!
 
„Auf der Grundlage des Gedenkens die Gegenwart gestalten“. Das ist eines der Leitmotive für uns als Initiative 27. Januar (I27J). Das Jahr 2019 gab uns als Nichtregierungsorganisation Möglichkeiten der Gegenwartsgestaltung und Mitwirkung im Deutsch-Israelischen Beziehungsgeflecht wie selten zuvor. Insbesondere die UNRWA Expertise vom Frühjahr 2019 öffnete uns im Verlauf des vergangenen Jahres im politischen Berlin und bei den damit verbundenen Netzwerken über das ganze Jahr hinweg eine Fülle neuer Kontakte. Auf dieser Grundlage aufbauend wollen wir in diesem Jahr eine weitere Expertise, diesmal mit Jerusalem als Hauptthema, erstellen. Vorausgesetzt die Finanzierung ist gesichert (ca. 10.000 Euro). Außerdem starten wir in Zusammenarbeit mit der Christlichen Medieninitiative PRO ab März den halbjährigen Testlauf einer monatlich erscheinenden Videokolumne. In ihr werden in Kurzfassung die Erkenntnisse aus den Monitoring-Reports in neuem Format neue Zielgruppen erreichen.
 
Ich danke Ihnen sehr für alle Verbundenheit mit unserer Arbeit und wünsche Ihnen einen guten, gesegneten Einstieg in das Frühjahr 2020!
Es grüßt Sie ganz herzlich,
 

Ihr Harald Eckert

Harald Eckert

1. Vorsitzender, Initiative 27. Januar e.V.

Bewegende Gedenkveranstaltungen in Berlin und München

#Auschwitz75: Vorbildliches Gedenken, mangelnde Applikation
von Josias Terschüren, Direktor für Öffentlichkeitsarbeit  

Am 27. Januar 2020 jährte sich die Befreiung des deutschen Konzentrations- und Vernichtungslagers Auschwitz-Birkenau durch die Rote Armee zum 75. Mal. Vor diesem Hintergrund veranstaltete und beging die Initiative 27. Januar auch in diesem Jahr wieder Gedenkveranstaltungen in Berlin und München. Wir sind äußerst dankbar für die Unterstützung unserer prominenten Schirmherren in diesem Jahr!

Gruppenbild der Gedenkveranstaltung in Berlin: Matthias Böhning, Harald Eckert, MdB Frank Müller-Rosentritt, Tamar Morali, Holocaustüberlebende Paulina Bin, Holocaustüberlebender Franz und Petra Michalski, Josias Terschüren (v.l.n.r.)

Den Anfang machte diesmal Berlin, wo am 28.01.2020 etwa 160 Personen in der Neuen Synagoge zusammenkamen, um dem Ehepaar Franz und Petra Michalski zuzuhören. Franz hatte den Holocaust überlebt, aber seine Frau Petra, die für ihn wegen eines Schlaganfalls das Erzählen übernahm, verstand es auf höchst eindrückliche Weise aus seiner Lebensgeschichte zu berichten und das Publikum in ihren Bann zu ziehen. Der Umstand, dass etwas über 70 Jahre nach dem Holocaust auch ihr Enkel in einer Berliner Schule Opfer antisemitischer Ausgrenzung, Anfeindung und gar einer Schein-Exekution durch muslimisch geprägte Mitschüler wurde, malte auf eindrückliche und gruselerregende Art und Weise vor Augen, wie aktuell die damaligen Phänomene leider wieder geworden sind. Weitere Redner waren die Holocaust Überlebende Paulina Bin, der überaus aktive Bundestagsabgeordnete der FDP Frank Müller-Rosentritt und die Miss Internet 2018 und Deutsch-Israelin Tamar Morali. Musikalisch untermalt wurde der Abend von dem Duo Kiev-Klezmer-Tov mit Semen Gertsvolf am Klavier und Aaron Urbach an der Geige.

Gruppenbild der Gedenkveranstaltung in München: Matthias Böhning, Staatsminister der Justiz Georg Eisenreich, Tamar Morali, Harald Eckert, Holocaustüberlebender Natan Grossmann, Generalkonsulin des Staates Israel in Süddeutschland Sandra Simovich, Josias Terschüren (v.l.n.r.)

In München nahmen am 29.01.2020 unterwöchig etwa 220 Personen an der Gedenkveranstaltung in den Räumlichkeiten der Hanns-Seidel Stiftung teil, die mit Grußworten vom bayerischen Staatsminister der Justiz, Georg Eisenreich, und der israelischen Generalkonsulin Sandra Simovich prominent eingeleitet wurde. Über das Leben des anwesenden und anschließend interviewten Holocaustüberlebenden Natan Grossmann wurde ein Film gezeigt, in dem er einen besonders paradoxen Satz sagte: „Auschwitz hat mich gerettet.“ Denn anders als seine restliche Familie, die im Vernichtungslager in Kulmhof (Chelmno) ermordet wurde, überlebte er im KZ Auschwitz-Birkenau. Die musikalische Begleitung des Abends lag in den begabten Händen und Stimmen der Musikerinnen Natascha Miller, Ella Sincuk und Nadia Ronkina der Gruppe „Sternenlicht“.

Harald Eckert, Staatminister Georg Eisenreich Josias Terschüren (v.n.l.r.)

Harald Eckert, erster Vorsitzender der Initiative 27. Januar, brachte es bei der Berliner Gedenkveranstaltung auf den Punkt: Deutsche Politiker benötigten nach den Schrecken der Schoah Jahrzehnte, um zu lernen die Schoah, deutsche Schuld, Reue und Gedenken in angemessene Worte fassen zu können – wir können dankbar festhalten: Deutsche Politiker haben gelernt Gedenken zu reden, jetzt müssen sie lernen Gedenken zu handeln! Dem schloss sich Josias Terschüren, Direktor für Öffentlichkeitsarbeit an: „Die Bundesregierung ist nicht annähernd dabei, dem Iran zu wehren” und machte weiter klar: „Wir können unmöglich gute Beziehungen zu einem Regime pflegen, das den genozidalen Antisemitismus der 30er hegt und davon phantasiert, Israel auszulöschen.“ Terschüren schrieb anlässlich des Holocaust-Gedenktages zudem einen Leitartikel, der in Idea-Spektrum veröffentlicht wurde: https://www.idea.de/spektrum/detail/es-ist-nicht-unsere-schuld-aber-unser-erbe-111718.html

 

Get in Touch

Christlicher Israeltag Berlin-Brandenburg

Am 22.02.2020 war es endlich so weit, der Israeltag „Get in touch“ fand in der Kreuzkirche in Berlin-Lankwitz statt. Pastor Winfried Rudloff von Ebenezer International, Christophe Domes Pastor der Gemeinde DieKreative und Josias Terschüren von der Initiative 27. Januar hatten sich zusammengetan, um mit „Get in touch“ einen christlichen Israeltag Berlin-Brandenburg ins Leben zu rufen. Auf frische, dynamische Weise brachten Vorträge, Workshops und Podiumsdiskussionen dem Publikum das Thema Israel nah: Theologisch, politisch, musikalisch und kulinarisch.

Die Initiative 27. Januar war mit einem Stand vor Ort vertreten. Josias Terschüren hielt einen der Hauptvorträge und einen gut besuchten Workshop ab. Der nächste „Get in Touch“ findet am 20.02.2021 wieder in der Kreuzkirche Lankwitz statt.

 

 

 

 

Kampagne 200x20

Anlässlich der zwei Sprechertouren von Josias Terschüren im Herbst letzten Jahres hat die Initiative 27. Januar eine neue Kampagne ins Leben gerufen: Die Kampagne 200x20!

Es ist deutlich geworden, dass wir als Initiative 27. Januar dank mittlerweile über 10-jähriger Arbeit und Wirken als Werk gut aufgestellt sind, um auf professionellem Niveau als NGO politisch mitzuwirken. Unser Anliegen, unser Herz, unsere Perspektive und Kompetenzen sind wichtig und nötig. Die Aufgabenfelder sind riesig, aber der Arbeiter sind zu wenige, das wollen wir ändern! Die Kampagnengelder werden wir dazu 1:1 in die Erweiterung unseres Teams im Hauptstadtbüro im Haus der Bundespressekonferenz investieren.
 
Wir suchen deshalb 200 Unterstützer, die mit einer monatlichen Spende von 20€ oder mehr einen Beitrag dazu leisten, unser Engagement in Politik und Gesellschaft im Kampf gegen Antisemitismus und für stärkere deutsch-israelische Beziehungen personell und programmatisch weiter auszubauen. Helfen Sie uns dabei!

HIER geht es zu 200x20 Kampagne 

 

Sprechertouren 2020

 
Wir möchten Josias Terschüren auch in diesem Sommer und in der zweiten Jahreshälfte wieder auf Sprechertour schicken und suchen dazu noch nach interessierten Personen, Gemeinden, Werken und Organisationen, die mit uns für solch eine Veranstaltung bei sich vor Ort lokal zusammenarbeiten möchten. Haben Sie Interesse oder Fragen? Dann kommen Sie gerne auf uns zu:

sprechertouren@initiative27januar.org
oder telefonisch unter 030/99542486.

Vielen Dank!

 

Video-Kolumne „Bericht aus Berlin“

Gemeinsam mit unserem Partner der Christlichen Medieninitiative PRO werden wir ab März 2020 ein neues Projekt starten, als mediale Erweiterung zu den Monitoring Reports von Josias Terschüren: Geplant ist eine monatliche Video-Kolumne in Form eines 90 Sekunden kurzen, professionellen Videos. In diesem politischen Appetizer wird Josias über aktuelle Entwicklungen in den deutsch-israelischen Beziehungen berichten, diese analysieren und kommentieren. Die Videos werden über unsere Social Media Kanäle (Youtube, Facebook, Twitter und Instagram), sowie über unsere Websites und Newsletter verbreitet. Ziel ist es neue gesellschaftliche Schichten, gerade auch junge Menschen, mit einem faktenbasierten, ausgeglichenen Narrativ in Bezug auf Israel zu erreichen.

 

Politische Expertise zur Jerusalem-Frage

 
Im letzten Jahr haben wir als Initiative 27. Januar ein politisches Dossier zur UNWRA-Frage veröffentlicht und standen zu diesem Thema in intensivem Austausch mit dem Auswärtigen Amt und dem Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung. Diese klassische NGO-Arbeit, Themen auf- und konstruktive Ansätze zu erarbeiten, um sich dann am politischen Diskurs zu beteiligen und für die eigene Position zu werben, eröffnete uns eine Vielzahl von Kontakten und Möglichkeiten – eine neue Dimension in der Entwicklung unserer Arbeit war erreicht. Diese positive Entwicklung möchten wir fortsetzen und haben deshalb für das zweite Halbjahr 2020 ein ähnliches Dossier zu einem weiteren Thema geplant: Der Jerusalem-Frage.
 
Es gibt wohl kein sensibleres Thema im Kontext des Nahostkonfliktes. Gerade inmitten von verhärteten ideellen, politischen und religiösen Fronten und hochkochenden Emotionen ist eine ausgewogene und historisch und juristisch fundierte Betrachtungsweise des Themenkomplexes unverzichtbar! Diese Wahrheiten und Fakten zu Jerusalem wollen wir erarbeiten, aufbereiten und beleuchten! Nach der Anerkennung Jerusalems und der Verlegung der Botschaft durch die US-Regierung hat dieses Thema zudem durch den gerade veröffentlichten Friedensplan von US-Präsident Trump wieder neu an Aktualität gewonnen. Die umfassende Recherche und Beschäftigung mit dem Thema kostet einen hohen Einsatz an personellen Kapazitäten – bitte unterstützen Sie uns finanziell in diesem zentralen Anliegen!