Grußwort vom 1. Vorsitzenden

Liebe Freunde und Unterstützer der Initiative 27. Januar!

Wie Sie in diesem aktuellen Rundbrief lesen können, entwickelt sich die Arbeit der Initiative, insbesondere im Bereich der politischen Arbeit stetig weiter:

In unserem letzten Rundbrief sind wir ausführlich auf unsere in Dossier-Form veröffentlichte Expertise zur UNRWA eingegangen. Dieses Dokument hat so manche Tür im Bundestag geöffnet und zu vertiefenden Gesprächen geführt. Das Thema bleibt unter anderem auch dadurch aktuell, dass bei der nächsten UNO-Vollversammlung kommenden September eine Entscheidung zur Mandatsverlängerung des UNWRA ansteht, die auch unsere deutschen Diplomaten betrifft. Dadurch dass sich Außenminister Maas derzeit um ein ausgewogeneres Abstimmungsverhalten Deutschlands in der UNO bemüht, könnte dies ein Zeitfenster sein, in der unser Dossier mit erhöhtem Interesse wahrgenommen wird.

Gleichzeitig bauen wir unsere Kommunikationswege und Kapazitäten in die diplomatische Welt und in die breitere Öffentlichkeit hinein weiter aus.

Ganz besonders freue ich mich, dass wir Ihnen in diesem Newsletter unseren im März konstituierten Beirat eingehender vorstellen können. Wir sind sehr dankbar für die ökumenische und berufliche Breite dieses Beirates und für die Bereicherung, die dieser Beirat dadurch auf der Kompetenz aber auch auf der Netzwerkebene darstellt. Eine hervorragende Ergänzung und Unterstützung in der Arbeit des Vorstandes!

Summarisch kann ich sagen, dass wir sowohl im Umfeld des politischen Berlins als auch auf der Basis unserer verstärkten inneren Aufstellung Chancen, Potentiale und Möglichkeiten der Einflussnahme haben, wie wohl noch nie zuvor in der Geschichte unserer Organisation. Die Möglichkeiten sind erstaunlich. Den größten Engpass, um diese Möglichkeiten auszuschöpfen und wahrzunehmen stellt derzeit die vergleichsweise sehr dünne Personaldecke dar. Ein wenig mehr an stetiger finanzieller Kapazität könnte einen erheblichen Unterschied machen. Darf ich Sie bitten, diese Frage wohlwollend mit zu bedenken?

Es grüßt Sie ganz herzlich,


Ihr Harald Eckert

Harald Eckert

1. Vorsitzender, Initiative 27. Januar e.V.

Kommunikation am Puls der Zeit

Wir leben in Zeiten, in denen die Kommunikation im politischen und diplomatischen Bereich immer direkter geworden und aufgrund der sozialen Medien immer mehr in den öffentlichen Raum gerückt ist. Diese Entwicklung findet zur Zeit hauptsächlich auf Twitter statt, aber auch in Facebook oder auf Instagram. Einer der Twitter-Pioniere der politischen Klasse, der ehemalige polnische Außenminister Radoslav Sikorski hatte diese Entwicklung schon in 2013 vorausgesagt, also lange bevor Donald Trump der „Twiplomacy“ (Neologismus zusammengesetzt aus den Worten Twitter und Diplomacy – also übersetzt soviel wie: Twitter-Diplomatie) endgültig zum Durchbruch verhalf. Beinahe jeder Politiker ist mittlerweile auf Facebook oder Twitter unterwegs und dort persönlich erreichbar: Fragen, Lob, Kritik oder andere Informationen können so direkt an Personen des öffentlichen Lebens herangetragen werden – mit allen Kehrseiten. Umfragen und Untersuchungen machen deutlich, dass diese Entwicklung auch ganz klare Schattenseiten hat, wir erleben eine Verrohung der Umgangskultur, Menschen legen in den sozialen Medien eine Ausdrucks- und Verhaltensweise an den Tag, die sie im persönlichen Kontakt wohl kaum leben oder wagen würden. Selbst Kommunikationsprofis wie z.B. der Grünen-Vorsitzende Robert Habeck sind vor dieser Gefahr nicht gefeit. Habeck hatte seine Social Media Accounts nach einer Twitter-Panne gelöscht und damit eine begrüßenswerte Debatte über den Umgang mit und in den sozialen Medien angestoßen. Doch wenn man das große Bild betrachtet ist der Rückzug von den sozialen Medien ganz klar die Ausnahme, keineswegs die Regel, der Schritt der Politik und Diplomatie auf die Bühne der sozialen Medien scheint unumkehrbar.

Aus diesen Gründen hat sich auch die Initiative 27. Januar e.V. dazu entschlossen, dieser Entwicklung folgend, den Schritt auf diese Bühne zu unternehmen, um auf der Höhe der Zeit politische Kommunikation verfolgen, analysieren und kommentieren zu können. Ein weiteres Ziel besteht darin, die Verbindung zur Unterstützer-Basis unserer Arbeit, zu Ihnen, zu intensivieren.

Josias Terschüren war als Direktor für Öffentlichkeitsarbeit auch bislang schon auf Twitter aktiv, in seine Monitoring Reports Deutschland-Israel oder EU-Israel flossen das ein oder andere Mal Tweets (eine einzelne Twitter-Nachricht) oder Threads (eine Twitter-Konversation bestehend aus verschiedenen aufeinander folgenden Einzel-Nachrichten) ein. Doch die Initiative 27. Januar war bisher ausschließlich auf Facebook vertreten, das mittlerweile in der politischen Kommunikation ähnlich weit hinter Twitter zurückliegt, wie Sebastian Vettel in der Formel 1 hinter Lewis Hamilton, wenngleich es für den Aufbau von Gruppen und Basis-Bewegungen besser geeignet ist.

In den vergangenen Monaten haben wir deshalb damit begonnen, unsere bereits bestehende Facebook-Seite (https://www.facebook.com/initiative27januar) weiter auszubauen. Wir möchten dort gerne mit Ihnen und weiteren Interessierten in Kontakt kommen und diese Plattform für den Ausbau der Verbindung zu unserer Unterstützer-Basis nutzen. Zusätzlich verfügt die Initiative 27. Januar seit Kurzem auch über einen Twitter-Account (@i27Januar oder https://twitter.com/i27Januar) für die politische Kommunikation und um die bild- und videoaffinere jüngere Generation zu erreichen, haben wir einen Instagram-Account eingerichtet (@i27jan oder https://www.instagram.com/i27jan).

Benjamin Strube

Wir haben konkrete Pläne zum Ausbau unserer Social Media Arbeit, vor allem mit dem Ziel unsererseits ein besseres politisches Monitoring und tagesaktuelle Reaktionen auf relevante Debatten zu Themen rund um das Holocaust-Gedenken, Antisemitismus und deutsch-israelische Beziehungen zu ermöglichen. Sie können sich sicherlich vorstellen, dass diese Entwicklung einiges an Kapazitäten und Zeit benötigt – wir freuen uns deshalb sehr, dass wir in Benjamin Strube einen ehrenamtlichen Mitarbeiter für diese wichtige und fordernde Aufgabe gefunden haben und gewinnen konnten, vielen Dank lieber Benjamin für deine Hilfe und Unterstützung!

Die Initiative 27. Januar sucht die Begegnung und den Dialog

Doch die sozialen Medien ersetzen die persönliche Begegnung und den Austausch nicht. Und das wollen wir auch gar nicht, sie sollen nur ergänzen, nicht ersetzen. Deshalb arbeiten wir seit einiger Zeit an der Organisation von zwei Sprecher- und Fundraising-Touren, die im Sommer bzw. Spätsommer dieses Jahres stattfinden sollen. Josias Terschüren wird sich auf die Reise begeben, mit dem Ziel, über die aktuellen Entwicklungen in den drei Hauptthemen unserer Arbeit zu berichten: Holocaust-Gedenken, Antisemitismus und die deutsch-israelischen Beziehungen. Daneben möchten wir natürlich bestehende Kontakte ausbauen, möglichst viele Kontakte neue knüpfen, über unsere Arbeit berichten und so dazu ermutigen, uns auch finanziell zu unterstützen.

Wir verstehen uns in Richtung der Politik als Interessenvertretung von Organisationen und Einzelpersonen, die sich zugunsten starker Beziehungen zwischen Deutschland und Israel, einen verantwortungsvollen Umgang mit der deutschen Geschichte und gegen den zunehmenden Antisemitismus engagieren wollen. Mit der Sprecher- und Fundraising-Kampagne im Sommer 2019 wollen wir folgende Ziele erreichen: 

  1. Kontaktaufbau und -pflege zu öffentlichen Stellen, Organisationen, christlichen Gemeinden und Einzelpersonen, die in diesem Anliegen mit uns verbunden sind
  2. Ermutigung und Training zu Aktivitäten und Engagement für dieses Anliegen in Gemeinde, Gesellschaft und Politik
  3. Gewinnung von Partnergemeinden und -personen, die uns ideell und nicht zuletzt auch finanziell unterstützen

Geplant ist eine Tour Ende August nach Norddeutschland und eine Tour Ende September nach Bayern. Wir haben noch offene Termine und würden uns freuen auch bei Ihnen in der Stadt vorbeizukommen – bitte melden Sie sich doch bei Mirco Weber unter mirco.weber@initiative27januar.org, wenn Sie Herrn Terschüren als Sprecher einladen möchten.

Vorstellung Beirat

Der Vorstand der Initiative 27. Januar e.V. hat im Zuge der letzten Jahreshauptversammlung einen Beirat berufen, der den Vorstand beratend in seiner Arbeit begleitet. Wir sind sehr dankbar für diese Entwicklung und möchten Ihnen nachfolgend, wie schon im letzten Newsletter angekündigt, gerne die Mitglieder des Beirats kurz vorstellen:

Herbert Ernst Gromer (Mag. theol.) ist ein langjähriger Freund und Begleiter unserer Arbeit aus der katholischen Integrierten Gemeinde in München, die als kirchliche Antwort auf die Shoah u.a. zu Neu-Begegnungen mit dem heutigen Judentum führte und eine aktuelle Theologie des Volkes Gottes hervorbrachte. 2009 war er Gründungsmitglied der Initiative 27. Januar.

Uwe Heimowski ist verheiratet und hat fünf Kinder. Er arbeitet als Beauftragter der Deutschen Evangelischen Allianz am Sitz des Deutschen Bundestages und der Bundesregierung in Berlin. Zuvor arbeitete der gelernte Erzieher und Diplom-Theologe von 2001 bis 2016 als Gemeindereferent (Pastor) der Evangelisch-Freikirchlichen Gemeinde in Gera. Nach Tätigkeiten als Freiberufler und Coach, war er seit 2009 auch mit einer halben Stelle als wissenschaftlicher Mitarbeiter von Frank Heinrich MdB tätig. 

Dr. Peter Lamm ist verheiratet und hat zwei erwachsene Töchter. Er ist Herzchirurg und arbeitet als Chefarzt an einer Münchener Klinik. Er war Gründungsmitglied der „Initiative 27. Januar“ und lange Jahre in deren Vorstand tätig.

Barbara Freifrau von Schnurbein M.A. ist verheiratet, hat fünf erwachsene verheiratete Kinder und 13 Enkel. Sie erhielt 2004 für ihr Engagement im Bildungsbereich den „Bayerischen Staatspreis für Unterricht und Kultus“. Die Autorin und Referentin engagiert sich für Bildung und ganzheitliche Erziehung nach biblischen Maßstäben.

Andreas Späth ist evangelischer Religionslehrer und 1. Vorsitzender der „Kirchlichen Sammlung um Bibel und Bekenntnis“ in Bayern. Er ist Gründungsmitglied der Initiative 27. Januar e.V. und war von 2009-2018 Mitglied des Vorstandes.